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Edward Hopper, der große Meister des Amerikanischen Realismus, hat wie kaum ein anderer Maler das Kino beeinflusst und ließ sich seinerseits vom Film noir seiner Zeit inspirieren. Bates Motel in Hitchcocks „Psycho“, David Lynchs düstere Visionen der amerikanischen Vorstadt oder Wim Wenders‘ zahllose Hommagen an den Künstler –… weiterlesen
Einführung Vita Ausstellungen
EinführungEdward Hopper, der große Meister des Amerikanischen Realismus, hat wie kaum ein anderer Maler das Kino beeinflusst und ließ sich seinerseits vom Film noir seiner Zeit inspirieren. Bates Motel in Hitchcocks „Psycho“, David Lynchs düstere Visionen der amerikanischen Vorstadt oder Wim Wenders‘ zahllose Hommagen an den Künstler – die Bezeichnung „Hopperesque“ ist nicht zuletzt im Film zur ästhetischen Kategorie avanciert.
Diese wechselseitige Beziehung von Malerei und kinematografischer Erzählung beleuchtete der österreichische Medienkünstler Gustav Deutsch in seinem Essayfilm „Shirley – Visions of Reality“, der mehrfach mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Ausgehend von 13 Werken Hoppers zeigt er die Lebensgeschichte der fiktiven Schauspielerin Shirley über einen Zeitraum von über 30 Jahren. Entstanden ist ein amerikanisches Sittengemälde, das die Zeit von der großen Depression über die McCarthy-Ära bis zur Bürgerrechtsbewegung mit dem persönlichen Schicksal dieser Frau verwebt. In atmosphärischen Bildern erweckte Gustav Deutsch die Gemälde zum Leben. Es gelang ihm, die angedeutete Narrative, die Hoppers Werk immanent ist, weiterzuerzählen. Konsequent, geradezu natürlich mag dies uns erscheinen, wirken doch Hoppers Bilder schon selbst wie Filmstills, deren charakteristisches Spiel mit Licht und Schatten ein Drama vor dem inneren Auge des Betrachters entfaltet.
Auch wenn Deutsch unsere Neugier teilweise befriedigte, so bewahrte er doch zugleich die enigmatische Aura, die den besonderen Zauber von Hoppers Figuren ausmacht. Die Beziehung von Shirley und ihrem Gefährten bleibt rätselhaft, unergründlich distanziert und von leiser Melancholie.
Die stimmungsvollen Szenen voll bestechend überhöhter Künstlichkeit sind auch das Werk der Künstlerin Hanna Schimek, mithilfe deren Setdesigns Gustav Deutsch die malerische Qualität der Hopper‘schen Bilder in das Medium Film übersetzen konnte. Dem Künstlerduo ist es auf diese Weise gelungen, nicht nur die vermeintlichen erzählerischen Andeutungen, sondern vor allem auch die spezielle Ästhetik Hoppers auf die Filmleinwand zu transportieren.
Im Zuge der im Künstlerhaus Wien gezeigten Ausstellung „Visions of Reality“ entwickelte sich aus Deutschs filmischer Inszenierung schließlich ein Gesamtkunstwerk, das die Ergründung des Hopperesquen zum interdisziplinären Projekt werden ließ. Nicht zuletzt verortet in den Traditionen von Diorama, Tableaux vivant und Trompe-l’œil, schlug Deutschs schöpferisches Konzept eine Brücke zwischen den Künsten und warf Fragen zum Status von Realität, Illusion und Inszenierung auf. So wurden die Kulissen ausschließlich im Hinblick auf die Blickwinkel der jeweiligen Bilder Hoppers konzipiert. Im dreidimensionalen Raum des Museums erfuhr der Besucher ihre tatsächlichen perspektivischen Verzerrungen.
Die Set-Fotografien schließlich überführten das bewegte Medium zurück zur statischen Szene und suggerierten wiederum den Eindruck von Gemälden. Auf prägnante Weise gelang es dem Künstler, Film und Malerei in einen lebendigen, wechselseitigen Dialog treten zu lassen.
Nach Studium und Tätigkeit als Architekt widmete sich Gustav Deutsch ab Beginn der 1980er Jahre zunehmend der Videokunst – immer wieder auch in Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Hanna Schimek. Deutschs Arbeitsweise zeichnete sich insbesondere durch einen interdisziplinären Ansatz aus. Seine Projekte umfassten unter anderem die Bereiche Film, Architektur, Installation, Performance, Musik und Fotografie. International galt Deutsch als einer der führenden Vertreter des „Found Footage“- Films, der vor allem mit Archivmaterial arbeitete. „Shirley – Visions of Reality“ war sein erster Spielfilm und wurde unter anderem auf der Berlinale gezeigt.
Daniela KummleVita
1952 geboren in Wien, Österreich 1970-1979 Studium der Architektur an der TU Wien, Österreich Seit 1983 Mitglied der Künstlergruppe „Der Blaue Kompressor“ Seit 1984 gemeinsame Arbeiten mit Hanna Schimek Seit 1989 zahlreiche Filmarbeiten 2020 Gestorben in Wien, Österreich Auszeichnungen
2013 Österreichischer Filmpreis 2013 Mehrwertfilmpreis, Viennale 2005 Best Film, EXiS Mediafestival, Seoul 2002 Curators Awards, Cinema Texas 2000 Silver Spire Award, Internationales Filmfestival San Francisco 1995 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Künstlerischen Film AusstellungenEinzelausstellungen
2013 Gustav Deutsch und Hanna Schimek – Shirley der Film Visions of Reality die Ausstellung, Künstlerhaus Wien, Wien, Österreich 2004 Gustav Deutsch & Hanna Schimek – Atlas, Lentos Kunstmuseum Linz, Linz, Österreich Gruppenausstellungen
2008 Vertrautes Terrain – Aktuelle Kunst in und über Deutschland, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, Deutschland 2007 Kino wie noch nie, Akademie der Künste, Berlin, Deutschland 2006 That’s not Entertainment, Centre de Cultura Contemporània de Barcelona, Barcelona, Spanien 2006 MozArt, Museum Moderner Kunst, Stiftung Wörlen, Passau, Deutschland 2006 Postmediale Kondition ARCO 2006, Museo Municipal de Arte Contemporáneo de Madrid, Madrid, Spanien 2006 Kino wie noch nie, Generali Foundation, Wien, Österreich 2006 Minority Report, Aarhus Festival of Contemporary Art, Aarhus, Dänemark 2004 Phonorama. Eine Kulturgeschichte der Stimme als Medium, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, Deutschland 2003 Remembrance + the Moving Image Persistence of Vision, Australian Centre for the Moving Image, Melbourne, Australien 2003 Einfälle und Abfälle , Galerie IG Bildende Kunst, Wien, Österreich
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