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Juan Fortes
Das Aufblühen von Blumen ist ein Moment voller Anmut und Schönheit sowie ein geschichtsträchtiges Motiv in der Kunst. Van Gogh, Caravaggio und Jan Brueghel der Ältere widmeten sich dem Sujet und… weiterlesen
Einführung Vita
Hintergrundinformationen zu Juan Fortes
Einführung
Das Aufblühen von Blumen ist ein Moment voller Anmut und Schönheit sowie ein geschichtsträchtiges Motiv in der Kunst. Van Gogh, Caravaggio und Jan Brueghel der Ältere widmeten sich dem Sujet und schufen unvergessliche Werke. Juan Fortes führt nun diese lange Tradition in seiner Florescence Serie fort, indem er Tulpen, Lilien und Anthurien zu einzigartigen Kompositionen zusammenführt und in seiner eigenen Art inszeniert. In einem spannungsvollen Zusammenspiel aus Nähe und Tiefe verbindet er die bezaubernde Schönheit der Blüte mit der latenten Vergänglichkeit, die ihrer Existenz innewohnt. Dafür beobachtete er lange Zeit die Blumen, ihre Zyklen von Auf- und Abblühen, um die Momente ihrer größten Pracht einfangen zu können.
Für die Werke greift der Künstler zu neuen Mitteln. Während er meistens an der Schnittstelle von Fotografie und Malerei arbeitet, verwendet er für die Florescence Werkreihe einen besonderen hochauflösenden Scanner, der es ihm erlaubt, die Pracht der Blumen in einem außergewöhnlichen Verhältnis von Licht und Schatten abzubilden. Dafür sind eine Vielzahl an Scann-Durchgängen erforderlich sowie eine höchst präzise Ausrichtung der Blumen-Arrangements. Im Nachgang bearbeitet Fortes schließlich jede einzelne Blume, um seinen Werken eine Tiefe und Textur zu geben, die an die klassischen Blumengemälde erinnern. Als digitaler Maler führt er somit eine lange Tradition mit neuen Mitteln fort.
Space
Ein spektakuläres Ereignis unseres Sonnensystems ist Gegenstand der neuesten Arbeit von Juan Fortes. Der Künstler widmet sich dem Thema der Sonneneruptionen und macht aus dem galaktischen Geschehen ein Kunstwerk, das man persönlich erleben und bewundern kann. Dazu kombiniert und bearbeitet er mehrere Aufnahmen der Sonne aus besonders aktiver Phasen. Aus der Oberfläche des Sterns schießen gigantische Feldbögen hervor, die das Resultat elektromagnetischer Vorgänge im Inneren sind. Es sind Explosionen voller Licht und Energie. Das Werk zeigt die Veränderungen im magnetischen Feld der Sonne, die durch die gewaltigen Explosionen entstehen. Dank der modernen Lentikulartechnologie kann der Beobachter die Multi-Phase Editionen als Bewegungen sehen, indem er seinen Standpunkt gegenüber dem Werk verändert. So kann er verschiedene Aufnahmen betrachten, die in dem Multi-Phase (Lentikular) zusammengefasst sind. Er kann die Dynamik der Explosionen und die galaktische Schönheit, die dem Schauspiel innewohnt, aus der Nähe erleben.
Pure
Der Hyazinth-Ara ist nicht nur ein beeindruckend schöner und exotischer Vogel, er ist auch eine gefährdete Art des Amazonas Gebietes. Mehrere Zoos haben sich der Aufgabe gewidmet, ihn in der Fortpflanzung zu unterstützen und so den Fortbestand der Art zu sichern. In seiner Paradiesvogel-Serie präsentiert der Maler, Künstler und Grafikdesigner Juan Fortes den Hyazinth-Ara in Lebensgröße, vor allem aber in einer edler und dynamischer Pose. In diesem mehrschichtigen Werk wird uns der Eindruck vermittelt, der Ara befindet sich in vollem Flug: die Flügel schlagen kräftig auf und ab, die Schwanzfedern bewegen sich im Wind. Wir spüren die Dynamik des Vogels und stellen uns seinen Ruf vor, wie er im südamerikanischen Dschungel ertönt. Fortes´ Werke bestechen nicht nur durch die farbfrohen Nacktschnecken und Vögel, die vor dem schwarzen Hintergrund prächtig zur Geltung kommen, sondern auch durch ihren dokumentarisch-biologischen Aspekt. Hier werden Wissenschaft und Kunst gekonnt zusammengeführt, ganz im Sinne einer alten Tradition. Juan Fortes versteht es die Einzigartigkeit dieser exotischen Lebewesen perfekt zu inszenieren und zugleich unsere Sinne für die vergängliche Schönheit zu schärfen, die wir in seinen Werken betrachten können.
Juan Fortes ist fasziniert von den Entdeckungsreisen vergangener Jahrhunderte. Es war eine Zeit, da wissenschaftliche Expeditionen nicht üblich waren und die meisten Künstler ihre Expeditionen selbst finanzieren mussten. Es war eine aufregende Zeit voller großer Entdeckungen: eine ganze Reihe von unbekannten Tieren und Pflanzen wurde gefunden. Heute sind viele dieser Arten leider vom Aussterben bedroht. Fortes sieht seine Arbeit als eine Hommage an die Künstler-Erforscher dieser Jahrhunderte, die sich für die Natur begeisterten und exotische Schönheiten einem größeren Publikum zugänglich machten. Inspiration findet der ecuadorianische Künstler Fortes bei berühmten Illustratoren, die in der Vergangenheit die Welt bereisten und das wilde Leben dokumentierten, wie John James Adubon und Maria Sibylla Merian.
Cactus Blossoms
Sukkulenten sind die Spezialisten unter den Saft- und Fruchtgebern. Insbesondere Kakteen verzaubern, deren Blüten und stacheligen Pflanzenkörper eine ganz eigene Art der vegetativen Figuration bilden. Einerseits abweisend und annähernd plump, entwachsen den grünen Körpern äußerst filigrane Blüten, deren Farbenpracht im starken Kontrast zur sonst widerspenstigen Haltung der Pflanze stehen. Genau diese Mischung aus einfacher und komplexer Form macht sich Juan Fortes zu eigen, indem er südamerikanische Kakteen zu wilden Ensembles konfiguriert, per digitalem Pinsel malerisch veredelt und in grün glänzende Landschaften voll stacheliger Lustblüten verwandelt.
Fotografiert bei Nacht und bei Tag, verwischen die realen Grenzen der feinsinnig kompilierten Wüstenpflanzen, deren fruchtige Protagonisten wie Feigenkaktus, peruanischer Apfelkaktus und die als Drachenfrucht bekannte Pitaya die Blicke auf sich ziehen. Hitze und extreme Trockenheit sind aus den Kompositionen verbannt. Im Gegenteil erstrahlt das Grün der gedrungenen Pflanzenkörper im Blitzlicht der Aufnahmen äußerst frisch und bildet einen optimalen Kontrast zu den fedrig wilden Blütenköpfen. Auch aus dem Gittergleichmaß der endlosen Stachelreihen schlägt der Künstler visuelles Potential, insbesondere dann, wenn er die Pflanzenkörper durchscheinend wie Meerestiere gestaltet. So verwandelt sich der bunte, grüne Stachelgarten unversehens in ein exotisches Riff surreal-maritimer Träume.
Stephan Reisner