Stefan Saalfeld ist fasziniert von der Synthese aus Zeichnung, Malerei und generativer Software-Art. Seine langjährige Erfahrung mit Pinsel und Farbe kombiniert er mit digitaler Technik zu einem vitalen Bilderstrom. Am Computer generiert er Kompositionen aus sich dicht überlagernden oder parallel entwickelnden Farblinien. Raffinierte Durchbrüche der horizontalen Linien wirken wie digital sichtbar gemachte Tonspuren mit Stopp- und Suchsystem. Einige Werke sind aus bis zu vierzig übereinandergelegten Ebenen verdichtet. Mittendrin springen Figuren und Fabelwesen wie Chimären zwischen Pop-Art und Postmoderne, als ob sie aus einer magischen Zeitmaschine stammten.
Als trickreichen Abschluss fügt Saalfeld das hinzu, was die digitalen Bilder sonst entbehren müssten: eine Patina, Grunge, Gebrauchsspuren, die das Leben hinterlässt. Die sonst so sterilen und makellosen Werke bekommen einen Vintage-Look, der sie romantisch und ehrlich macht. Diese Lebendigkeit erreicht der Künstler, indem er verschiedene Elemente, Texturen und Muster in zahlreichen Schichten übereinanderlegt. So entsteht ein digitales Gemälde, das die Möglichkeiten eines analogen Bildes bei Weitem überschreitet und mit außergewöhnlichem Detailreichtum verblüfft. Es ist eben diese Kombination aus technoiden Elementen und organischen Formen, die Saalfelds Bilder zu spannenden Entdeckungen macht.
Christina Wendenburg
1996 Galerie Waskowiak, Berlin
2006 Galerie art-ig, München
2011 Stefan Saalfeld Showroom, München
2012 84 GHz, München
2013 The Wand, Berlin: „Laughing in the Mechanism
BIG DATA ART, Munich
2014 UP&COMING, London, inaugural group show by Kids of Dada, March 2014
LUMAS, Frankfurt/M, „JUMP“
2016 UNPAINTED, München
2020 HIDE:SEEK; bei Kroher/Strobel, München (MCBW)
2021 SUB TAI Galerie, Berlin „48 h Neukölln“
2022 Haus der Kunst München, „Off shore“, 15 min famous