David Szauder - Bilder, Werke und Fotografie

David Szauder


Hintergrundinformationen zu David Szauder

Einführung

David Szauders Werkgruppe „Folkloric Robots" ist eine tiefgreifende Reflexion über das Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation. Sein Werk lässt vom Titel bis zum Motiv eine Symphonie der Kontraste entstehen, die so aufsehenerregend wie harmonisch ist. Dabei bricht er subtil mit den Erwartungen des Betrachters und wirft relevante gesellschaftliche Fragen auf. 
Szauder greift den Gegensatz von Technologie und Menschlichkeit auf, das auch in der Popkultur eine zentrale Rolle spielt – beispielsweise in futuristischen Filmklassikern wie Metropolis. Sein avantgardistischer Ansatz erinnert auch an zeitgenössische Meisterwerke wie den Oscar-prämierten Science-Fantasy-Film Poor Things, einer Neuinterpretation von Frankensteins Monster mit feministischer Perspektive.
Die Themen Mensch und Technik, Künstlichkeit und Authentizität, Leben und Erschaffen spiegeln sich in Szauders Arbeiten wider. Er überträgt diese Ideen nicht nur bildlich, sondern auch konzeptuell in den künstlerischen Kontext: Indem er seine folkloristischen Roboterkreationen unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz und mithilfe von modernen Bildbearbeitungsprogrammen erschafft, illustriert er das Spannungsverhältnis zwischen Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Fortschritt, Technologie und Handwerkskunst sowie Wissenschaft und Sinnlichkeit.
Der ungarische Künstler, der als Dozent an der Moholy-Nagy University of Art in Budapest tätig ist, hat seine Werke in renommierten Institutionen wie dem Pompidou Centre in Paris und dem Leonardo Museum in Mailand ausgestellt. Zudem zierten seine Arbeiten das Cover des Washington Post Magazine; seine Reflexionen zur zeitgenössischen Kunst wurden in der Oxford University Press veröffentlicht.
Die Vision zu den "Folkloric Robots" entstand in Barcelona, wo er sich vom Zusammenspiel von Geschichte und Moderne inspirieren ließ, das die Stadt prägt. Die "Folklore" lässt sich im Allgemeinen als immaterielles Kulturerbe einer ethnischen oder religiösen Gemeinschaft verstehen, deren Traditionen über Generationen hinweg weitergegeben wurden. Vergleicht man den Begriff der Folklore mit dem Konzept des Roboters, weisen sie insofern Parallelen auf, als dass sie Formen der Informationsverarbeitung sind – die eine auf Basis von Sensoren und Programmierung, die andere auf Basis von Sinnlichkeit und Gemeinschaftlichkeit. So verbinden die "Folkloric Robots" die kontrastierenden Welten von Vergangenheitsmythen und Zukunftsvisionen. Diese Verwebung wird wortwörtlich sichtbar, denn die Roboter, ein Symbol der Zukunft der Menschheit, sind in Trachten gekleidet, die aus Stoffen gewebt sind, die bis in die einzelnen Fäden präzise gestaltet sind. Die traditionellen Stickereien, die die Roboter zieren, sind dabei weit mehr als bloße Dekoration; sie sind ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität und spiegeln die Bedeutung kulturellen Erbes in einer sich rapide modernisierenden Welt. Jeder Roboter beleuchtet einen eigenen, kulturellen Aspekt, von gemeinsamen Festlichkeiten bis hin zu Formen des individuellen Ausdrucks.
Durch das Zusammenspiel von traditionellen und futuristischen Elementen werfen Szauders Arbeiten relevante Fragen zu gesellschaftlichen Normen und Entwicklungen auf. Die Portraits, die zumeist klassisch als Brustbilder dargestellt sind, spielen mit tradierten Mustern der Malerei und modernen Motiven. Als Einzelportraits irritieren sie auf charmante Weise, indem sie das Thema Androide mit der Frage nach Individualität zusammenbringen. Die Roboter tragen Kleider – ein weiteres Experiment mit der Erwartung, das eine Reflexion unserer kulturellen Prägung anstößt: Liegt ein irritierendes Moment in der Verbindung von Technologie und traditioneller Weiblichkeit, und wenn ja, warum? Gelernte Bild- und Gesellschaftsmuster werden in Szauders liebevollen Portraits kunstvoll in Frage gestellt.
Durch die Kontrastierung von modernster Technologie und traditioneller Handwerkskunst, kulturellem Erbe und gesellschaftlichem Fortschritt, zartem Stoff und robuster Maschine, Programmierung und Individualität, Funktion und Emotion entsteht ein avantgardistisches Spannungsfeld mit einer unwiderstehlich skurrilen Anziehungskraft.