Manfred Koch - Bilder, Werke und Fotografie

Manfred Koch


Hintergrundinformationen zu Manfred Koch

Einführung

Meerhimmelland

Irgendwo zwischen hier und drüben liegt das Meer. Ein grenzenloser Ort, an dem sich Ewigkeit und Gegenwart verbünden, ein Raum der Offenbarung und Freiheit. Manfred Koch zeigt seine Faszination von Meerlandschaften, in dem er auf seinen Fotografien das Übergangslose festhält, die mystische Kraft und den bildnerischen Zauber des „Meerhimmellands“, eine Auflösung der Ebenen; eine Annäherung von Erde und Himmel.
Nahezu monochrome Farbflächen zeichnen seine Bilder aus, dunkelblau, graublau, pastellfarben - in ihrem Prozess des scheinbar Ineinander-Übergreifens wirken alle Elemente wie angedeutet, sind die Bewegungen der Wellen und Wolken, die Spiegelungen im Wasser und das Licht die Mittel für seine poetischen Kompositionen. Durch eine horizontale Führung der Kamera und lange Belichtungszeiten erzeugt der Künstler filmische Landschaften, in denen sich Weite und Tiefe dem Greifbaren entziehen. Über der Nordsee erstreckt sich der uferlose Horizont wie eine transzendentale, malerische Traumwelt: Kochs Fotografien sind Kunstwerke, die den Betrachter in eine Sphäre eintauchen lassen, die zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit oszilliert, die visuelle Rätsel aufgibt und den Raum bietet für Imagination und Fantasie. „Meerhimmelland“ fügt der vorhandenen Realität eine neue hinzu.
Das Übergangene und Übersehene sind für Manfred Koch wichtige Themen. Stets sucht er mit offenen Augen, offenem Geist und der Freude am Entdecken nach Momenten und Begegnungen, die in ihrer Schönheit verborgen und geheimnisvoll sind. Seine Fotografien sind Sinnbilder für Geschichten und gewähren Interpretationen. Seit 1995 arbeitet er als Leiter der Medienzentrale Bamberg und als Dozent für Film und Fotografie, sein besonderes Interesse liegt in der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der Fotografie als künstlerisches Medium. In den letzten Jahren wurden seine Werke in zahlreichen Einzelausstellungen im In- und Ausland präsentiert.

Vita

Manfred Koch studierte Theologie, Philosophie und Französisch in Würzburg und Paris. Parallel dazu setzte er sich intensiv mit den Medien Film und Fotografie auseinander. Seit 1995 arbeitet er hauptberuflich als Leiter der Medienzentrale Bamberg in Deutschland und als Dozent für Film und Fotografie. 2014 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen.

Ausstellungen

2023 Übergangenes_Meerhimmelland, Written on the Walls, Schloss Sassanfahrt, Hirschaid, Deutschland
2022 Übergangenes_Meerhimmelland, Written on the Walls, KSI, Siegburg, Deutschland
Übergangenes_Meerhimmelland, Kapitel 8, Kulturkirchenbüro, forum Kirche, Bremen, Deutschland
2020 Übergangenes_Meerhimmelland, Galerie im Donau-Einkaufszentrum, Regensburg, Deutschland
2019 Meerhimmelland, Akademie CPH, Nürnberg, Deutschland
Meerhimmelland / Übergangenes / Von Anderen Stätten, Verlagsgebäude Fränkischer Tag, Bamberg, Deutschland
2018 Übergangenes / Von Anderen Stätten, Bonifatiushaus, Fulda, Deutschland
Übergangenes / Von Anderen Stätten, PTI, Bonn-Bad Godesberg, Deutschland
2017 Von Anderen Stätten, Maison Heinrich Heine, Paris, Frankreich
2016 Von Anderen Stätten, Kunstpassage der Bibliothek am Universitätszentrum Theologie, Graz, Österreich
2015 Übergangenes, Universität Fribourg, Fribourg, Schweiz
Von Anderen Stätten, Museum Komotau, Komotau, Tschechien
2014 Von Anderen Stätten, Haus am Dom, Frankfurt, Deutschland
Übergangenes / Von Anderen Stätten, ICS – Messe Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
2013 Übergangenes Paris, Kunstpassage der Bibliothek am Universitätszentrum Theologie, Graz, Österreich
Übergangenes / Von Anderen Stätten, Galerie im Rathaus, Lippstadt, Deutschland
2012 Übergangenes Paris, Schloss Puchberg, Wels, Österreich
Übergangenes Paris, Maison Heinrich Heine, Paris, Frankreich
2011 Übergangenes Paris, Akademie CPH, Nürnberg, Deutschland
Übergangenes Paris, KSI, Bad Honnef, Deutschland
Übergangenes Paris, Altes Schloss, Bayreuth, Deutschland
2010 Übergangenes Paris, Bistumshaus, Bamberg, Deutschland
Übergangenes Paris, Haus am Dom, Frankfurt, Deutschland
Übergangenes Paris, La Barrique, Paris, Frankreich
2015 Von Anderen Stätten, Europa – ich bin im Bilde, Galerie im Rathaus, Lippstadt, Deutschland

2013 Von Anderen Stätten, Klassik am See, Erlangen/Dechsendorf, Deutschland
Von Anderen Stätten, Galerie Treppenhaus, Erlangen, Deutschland
2012 Übergangenes Paris, Atelier 17A, Schweinfurt, Deutschland
2008 Übergangenes, Monat der Fotografie, Hof, Deutschland

Interview

Wie kamst Du zur Kunst: Wie hat alles begonnen?
Schon als Jugendlicher habe ich mich für Kunst – vor allem für Film, Fotografie und Malerei, aber auch für Literatur interessiert.
Kannst du uns Deinen Arbeitsprozess beschreiben?
Als Fotograf bin ich an allem Visuellen interessiert, und ich versuche, vorbehaltlos, mit offenen Augen und offenem Geist unterwegs zu sein. Ich finde es spannend und anregend, auch Unscheinbares und Übergangenes zu entdecken und in eine entsprechende Form zu bringen.

Welche Menschen inspirieren Dich?
Authentische Menschen mit Geist und guten Ideen, die sich selbst nicht zu wichtig nehmen und den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen.

Was macht ein gutes Kunstwerk aus?
Ein gutes Kunstwerk lässt mich nicht kalt, es spricht mich emotional und intellektuell an und kann Irritationen oder Glücksgefühle erzeugen. Ich schätze es, wenn mich Inhalt und Form sinnlich und geistig berühren und über das Werk hinausführen.

An welchem Projekt arbeitest Du zurzeit?  
WRITTEN ON THE WALLS ist der Titel einer neuen Werkreihe, zu der ein Buch und Ausstellungen geplant sind. Ein Impuls dazu kommt aus der biblischen Literatur: Das Menetekel, die geheimnisvolle Schrift an der Wand, die dem babylonischen König Belsazar erscheint und Unheilvolles ankündigt.

Was soll Kunst bewirken?
Es ist schön, wenn Kunst dabei hilft, neue geistige und emotionale Räume zu entdecken oder zu erweitern. Kunst kann infrage stellen, verwirren, zum Nachdenken anregen, Empathie erzeugen, neue Wege aufzeigen, Toleranz und Offenheit verstärken, Kunst kann Menschen verbinden und so auf Wesentliches im Leben verweisen.

Macht Kunst glücklich?
Wenn es Kunst gelingt, verschiedene Sphären miteinander zu verbinden, der Realität nicht zu entfliehen, sondern sie zu integrieren in eine Sehnsucht nach dem Schönen und Wahren, dann eröffnet sie spirituelle Räume, wo Frieden und Glück zu finden sind.

Wie lautet dein Lieblingszitat?
Meinem letzten Katalog habe ich ein Zitat von Saul Leiter vorangestellt, das sich nicht nur auf fotografische Werke beziehen lässt:
“When we do not know why the photographer has taken a picture and when we do not know why we are looking at it, all of a sudden we discover something that we start seeing. I like this confusion.”