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Über Costa GorelDie Anfänge von Costa Gorels Kunst liegen in Spanien; der Künstler selbst wuchs in Deutschland in einer multinationalen Familie auf. Auf diese Weise kam er schon früh mit verschiedensten kulturellen Traditionen in Berührung, die bis…HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Die Anfänge von Costa Gorels Kunst liegen in Spanien; der Künstler selbst wuchs in Deutschland in einer multinationalen Familie auf. Auf diese Weise kam er schon früh mit verschiedensten kulturellen Traditionen in Berührung, die bis heute sein Schaffen beeinflussen. Mit ausgeprägtem Feinsinn und bestechender Kühnheit erschafft er unkonventionelle Kreationen mit traditionellen Zügen: Zwischen Renaissance, Barock, Moderne und Gegenwart spielt er auf originelle Weise mit Motiven, Techniken und subtilen Bezügen – von mittelalterlichen Mythen bis zur Birkin Bag als Symbol der heutigen Zeit.
Ein zentrales Thema seiner Arbeit ist die Figur des Orlando – der Protagonist eines Romans von Virginia Woolf, den Costa Gorel als eine Art fiktiven Mentor beschreibt. Ein Charakter, der durch die Jahrhunderte reist und dabei zwischen physischen Erscheinungen und den Geschlechtern wechselt. Die einzige Konstante bildet sein Inneres, während er das Lebensgefühl im Wandel der Epochen erforscht.
Inspiriert vom Facettenreichtum menschlicher Kulturen im Laufe der Zeit, kreiert Gorel Werke, die sowohl gesellschaftliche als auch psychische Zustände illustrieren. Die tiefe Verwurzelung in der deutsch-österreichischen, expressionistischen Tradition zeigt sich unter anderem an der emotionalen Intensität der Portraits. Es lassen sich starke Parallelen zu dem österreichischen Maler Egon Schiele erkennen, unter anderem in der Ausdrucksform des Selbstportraits.
Zwischen poetischer Zweideutigkeit und expliziter Nacktheit sind seine Malereien durchsetzt von einem Hauch Erotik, die sowohl eine verführerische als auch eine unnahbare Nuance bringt. Er nutzt das Bild des nackten Körpers als Mittel, um Leidenschaft und Begehren, aber auch Verletzlichkeit und Unsicherheit auszudrücken.
Es gelingt Costa Gorel, technische Präzision mit einer spielerischen Note zu vereinen: Bei näherer Betrachtung lässt sich sein kleiner, weißer Hund in jeder seiner Kreationen wiederfinden. Ein subtiles Versteckspiel, das den Blick für unerwartete Entdeckungen schärft.
Ausstellungen
2020 - International Amsterdam Art Fair
2020 - Rave Miami Art Fair
2020 - 2021 Virtually Nepalian Nude Show
2021 - Group exhibition "Colors of Life", Saatchi Gallery, London, UK
2021 - Group Exhibition "Colors of Emotions" FOLD Gallery, London, UK
2022 – Art Madrid Feria, Madrid, Spain
2023 – Art Madrid Feria, Madrid, Spain
2023 – NordArt 2023, Büdelsdorf, Germany
INTERVIEW
Dein Kunstwerk schöpft aus vielen unterschiedlichen Inspirationen – Filmregie, Architektur, Mode, aber auch Virginia Woolf, die deutsche Renaissance, die Barock- und Gotikzeit, um nur einige zu nennen. Wie ordnest du all deine Gedanken beim Malen? Kannst du uns einen Einblick in deinen Kopf geben?
Ich war von klein auf von Gotik und Barock umgeben. Ich liebte die Architektur von Esslingen am Neckar zutiefst. Ich ging in die Stadtkirche oder in die Münster Sankt Pauls Kirche und war fasziniert vom Stein und dem Licht, das durch die Buntglasfenster fiel und den Stein im gotischen Raum blau färbte. Und das ist eines der stärksten Gefühle, die mich beim Malen inspirieren. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich in Valencia lebe und arbeite, denn es ist eine ganze Galaxie voller Gotik, Barock und all der alten römischen Schätze, in denen ich immer Inspiration finde. Alles ist aus Stein, Granittreppen und Kellern, auf denen die Charaktere aus den Romanen von Virginia Woolf sitzen könnten, gekleidet in modische Kleidung und mit den Wasserspeiern sprechend. Das ist schön und geheimnisvoll.
Du erwähnst auch Sexualität und Verletzlichkeit in deinem Künstlerstatement und diese Orlando-Figur, die du erschaffen hast. Versuchst du, eine neu vorgestellte Männlichkeit darzustellen? Was ist dir wichtig, dass deine Betrachter aus deiner Kunst mitnehmen?
Nun, der Künstler ist für mich wie ein Zauberer, Gin oder ein Schauspieler, der sich in jede Form verwandelt, und das Spiel wird in ihm selbst gespielt. Und jede Erfahrung wird auch auf der Leinwand ausgedrückt. Orlando ist eine der Rollen, die dieses Schauspiel reflektiert. Es ist eine poetische Figur, die sich ständig verwandelt, auf einer sofortigen Reise und Wiedergeburt ist. Es ist immer mit verletzlichen Empfindungen verbunden. Und ich liebe es, diese Szenen, diese Blicke zu zeigen, die in diesem Fluss entstehen, und den Betrachter darin einzubeziehen.
Wie viel Zeit und Energie erfordert ein Gemälde – von der Konzeptentwicklung bis zum Endprodukt?
Das ist immer unvorhersehbar, und man weiß nie, was und wann etwas entsteht. Einige Gemälde entstehen sofort im Schlaf, einige Gemälde flackern aus der Ferne und werden allmählich sichtbar. Manchmal überwältigen dich die Bilder, und du beeilst dich, ihnen zu folgen, schnappst dir die ersten Akkorde von lang gereiften Gemälden und weißt nie, wohin sie dich führen werden.
Gibt es noch etwas, das du über dich und deine Arbeit hinzufügen möchtest?
Ich möchte hinzufügen, was Virginia Woolf in dem Roman "Zum Leuchtturm" gesagt hat: „Das Leben, bestehend aus zufälligen Details, die wir abwechselnd erleben, schwillt plötzlich zu einer unteilbaren Welle an, und sie ergreift dich, trägt dich und wirft dich mit Beschleunigung ans Ufer.“ Und so würde ich meine Kunsterfahrung, mein tägliches Arbeiten beschreiben.